Der Kahnbein Bruch ist die Häufigste Verletzung im Bereich der Handwurzelknochen.
- Bist du mit dem ausgestreckten Arm auf deine Hand gestürzt?
- Tut dir nun dein Handgelenk weh? Direkt über deinem Daumen?
- Auch das Greifen und Festhalten mit Daumen und Zeigefinger ist sehr unangenehm, sogar schmerzhaft?
Das sind typische Zeichen für einen Kahnbein Bruch.
Du denkst vielleicht gerade, ich bin nur gestürzt. Mein Handgelenk kann ich auch bewegen, ist eben ein wenig unangenehm und dick. Das haben Verstauchungen so an sich. Hier verbirgt sich die große Gefahr einer Kahnbein Fraktur. Das Bewegen ist möglich und der Schmerz ist auszuhalten. Erst im weiteren Verlauf, wenn der Schmerz einfach nicht weggehen will, werden die meisten aufmerksam.
Handgelenk angebrochen
Was bedeutet eigentlich Handgelenk angebrochen? Wenn das Handgelenk angebrochen ist, ist in der Regel das Kahnbein gebrochen. 15% der Handgelenksverletzungen sind angebrochene Handgelenke bzw. Kahnbein Frakturen. Unsere Hand ist ein sehr beeindruckender Teil unseres Körpers. Einerseits können wir uns damit zum Beispiel beim Klettern kraftvoll an einem Felsen festhalten. Andererseits ermöglicht die feine Struktur auch filigrane und präzise Bewegungen, etwa beim Nähen oder Klavierspielen. Dass du all deine Bewegungen in deinem Alltag genau ausführen kannst, verdankst du dem feinen Aufbau deines Handgelenks. Besonders deine Handwurzelknochen ermöglichen dir deine Kraft in der Hand und die gute Beweglichkeit. Das zeigt deutlich, wie wichtig es ist wenn dein Handgelenk angebrochen ist,oder eben auch Kahnbein Fraktur, nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
Das Handgelenk
Was genau das Handgelenk ist, erkläre ich dir in meinem Artikel „ Hand – Gelenk“ genauer. Gans kurz. Das Handgelenk liegt zwischen den Fingern und dem Unterarm. Es ist komplex und wichtig.
Wo ist das Kahnbein?
Wo ist das Kahnbein nun aber genau zu finden? Das Kahnbein liegt in der körpernahen Handwurzelreihe. Zwischen der Speiche (Radius), dem großen Vieleckbein (Os trapezium) und dem Mondbein (Os lunatum). Das Kahnbein bildet mit dem Mondbein (Os lunatum), Dreiecksbein (Os triquetrum) und dem Radius das Radiokarpalgelenk (Articulatio radiocarpae).
Ein schöner und bekannter Merksatz für die Reihenfolge der Handwurzelknochen lautet:
Das Kahnbein fährt im Mondenschein
Das Kahnbein fährt im Mondenschein dreieckig ums Erbsenbei, vieleckig Große, vieleckig klein, der Kopf muss stehts am Haken sein.
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Handgelenk mobilisieren
Um deine Hand wieder voll nutzen zu können, musst du so schnell wie möglich dein Handgelenk mobilisieren. Schon wenn deine Hand noch im Gips steckt, solltest du mit der Handtherapie beginnen. Denn die Gelenke außerhalb des Gipses müssen in Bewegung bleiben. Leider habe ich häufig Patienten, die nach der Gipsabnahme steife Fingergelenke haben. Eine Faust zu machen ist dann kaum möglich. Um dies zu vermeiden ist es Ratsam alle freiliegenden Gelenke bis zum Ende zu bewegen. Regelmäßiges Üben ist zwingend notwendig. Wie du das am besten machst, kann ich dir gerne zeigen. Buche einfach einen Termin bei mir. Sobald der Gips weg ist, sollte das Handgelenk mobilisiert werden. Auch dabei helfe ich dir sehr gerne. Nach ca. 8 Wochen sollte mit dem Kräftigen begonnen werden. Vorher werden nur leichte Anspannungsübungen angeleitet. Die Unterarmmuskulatur hat durch die Ruhigstellung stark abgenommen. Das Handgelenk ist dadurch sehr instabil. Bei falscher Handhabung kann es zu neuen Schädigungen kommen.
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Kahnbeinbruch OP
Ob bei einem Kahnbeinbruch OP notwendig ist, hängt davon ab wie das Kahnbein gebrochen ist. Wenn der Bruch nicht verschoben ist und in einer günstigen Position ist, muss es nicht zwingend operiert werden. Dann bekommst du einen Unterarmgips, der Daumen wird dabei auch eingegipst. Eine Besonderheit beim Kahnbein ist die ungleichmäßige Durchblutung. Das zuständige Blutgefäß tritt nur in die zweite Hälfte des Knochens ein. Die Hälfte an der Speiche ist dadurch nur schwach durchblutet. Wenn der Kahnbeinbruch sehr dicht an der Speiche ist, wirst du um eine OP nicht herumkommen. Nach der OP wird die Hand mit einem Gipsverband ruhiggestellt. Er bleibt in der Regel 4 Wochen dran. Es dauert oft zwei bis drei Monate, bis der Knochen tatsächlich verheilt ist.
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